Spieltag ist Feiertag und heute ging es um sechs Punkte. Heimspiel im Tempel um die Vorentscheidung für die direkte Qualifikation in der Champions League gegen den Konkurrenten aus dem Rhein-Neckar Gebiet. Der Dorfverein als Spielzeug des Gönners Hopp hat also vor nächste Saison Deutschland im höchsten europäischen Wettbewerb zu vertreten. Da fragt man sich eigentlich, wo all die sympathischen Vereine von deutscher Seite für die internationale Bühne geblieben sind. Naja bei Vizekusen, Golfsburg und den Blauen als übliche Vertreter ist die Auswahl auch nicht viel besser. Da auch RB Leipzig nächstes Jahr erstmals den deutschen Fußball repräsentieren wird, steht ein gruseliges Jahr für die 5-Jahres Wertung vor der Tür, da genannte Vereine zum ersten Mal einer dreifachen Belastung ausgesetzt sind. Auch Kernpunkte, die mit der Bundesliga assoziiert werden, wie volle Ränge und lautstarke Stadien in den Europapokalpartien dürften zum Teil wohl eher in Frage gestellt werden.
Nun gut, genug im Trüben gefischt, eigentlich wollte ich was zur Tour berichten. Apropos im Trüben gefischt. Aber dazu komm ich später noch.
Wie immer traf man sich in Thalexweiler am P&R Parkplatz um 8:15 Uhr. Mit großer Anzahl ging die Reise los Richtung 2. tes Wohnzimmer. Es ist schön zu sehen, dass wir einen so vollen Bus gegen einen Retortenklub wie Hoffenheim erzielen konnten. Natürlich dürfte der ein oder andere auswärtige Mitfahrer auch von der sportlichen Brisanz des Spiels angelockt worden sein. Festzuhalten ist aber, dass die Mitfahrerzahl mit 50 Personen erfreulich ist und dies auch zukünftig wünschenswert ist. Nur bei großer Auslastung des Busses kann das finanzielle Überleben des Fanclubs gesichert sein. Also weiter so!
Bei ausgelassenem Austausch der neuesten Begebenheiten im Bus bei dem ein oder anderen kühlen Getränk zeigt sich dann auch der Erfindergeist.
Im Kreise Vertrautester kommt man auch schon mal auf die ein oder andere kranke Idee auf so einer Bustour. Wer mal was Neues zum Trinken ausprobieren möchte, einfach Korn + Cola nehmen (das dürfte den meisten bekannt sein) und jetzt Bloue Curacao dazu geben. Das ganze ergibt ne trübe Brühe und bei den ersten dürfte jetzt auch schon ein Licht aufgehen, was ich meinte mit im Trüben fischen. Bei so einem reizenden Farbton wurde das Getränk von uns liebevoll Dreckwasser getauft. Sieht komisch aus, schmeckt aber geil. Also ruhig mal Schiris Getränketipps ausprobieren!
Am Stadion angekommen ging Jeder seine Wege und verbrachte die Zeit bis zum Anstoß auf seine Weise.
Im Stadion selbst ergab sich bei den Gästen aus der Provinz das gleich Bild. Der Gästeblock war völlig von schwarz-gelben Borussen übernommen und lediglich im Bereich über den Stehplätzen tummelten sich einige verlorene Seelen mit einer Schwenkfahne. Daher kann ich auch gleich vorweg nehmen, dass die Stimmung von Seiten der Gäste natürlich unterirdisch war und nicht zu vernehmen. Bei sommerlichen Temperaturen und perfektem Fußballwetter war auch schon der Anpfiff vollzogen. Und munter ging es auch gleich schon los. In der 4. Minute netzte Reus zur Führung ein. Allein stehend im Strafraum lässt Reus sich so eine Chance nicht nehmen. Das Tor allerdings war einer Abseitsposition vorausgegangen. Diese wohl auch erkannt vom Schiedsrichtergespann. Leider war man sich nicht ganz einig ob Castro noch am Ball war und diesen verlängerte oder nicht. Tja sei es drum. Die Schiedsrichterfee Brych hat eben auch mal ein Geschenk für die Schwarz-gelben. So ergab sich von Anfang ein offenes Spiel mit ambitionierten Spielzügen beider Mannschaften. Ehe Reus in der 14. Minute einen Elfmeter durch ein Handspiel von Kaderabek für die Borussia rauskitzelte. Das ganze allerdings auch irregulär, denn Marco nimmt das Spielgerät wohl bei genauerer Betrachtung mit dem Arm an. Naja da das dann doch eine Nummer zu bunt wäre, entscheidet sich Aubameyang für eine selbstlose Fairplay Aktion und vergab die Riesenchance zum 2:0 indem er den Strafstoß neben den Kasten setzte. Die teilweise eklatante Chancenverwertung von Aubameyang dürfte allen bekannt sein. Es wird spannend im Sommer, wie es im Sommer mit dem Gabuner weitergeht. Viele Wechselgerüchte stehen im Raum. Aber auch hier sei gesagt ein Aubameyang wird für Dortmund ersetzbar sein. Gerade im Anblick der Chancenverwertung. Nach dem verschossenen Elfmeter zerfloss das Spiel der Borussen und auch die Hoffenheimer kamen besser ins Spiel. Aber auch Hoffenheim konnte keine wirkliche Torgefahr ausstrahlen und so hatte Dortmund leichtes Spiel die Führung zu wahren. Den Deckel schien Aubameyang letztlich drauf zu machen, als er einen Pfostenschuss von Guerriro in der 82. Spielminute mit dem Kopf doch noch im Gehäuse unterbringen konnte. Doch die TSG machte das Spiel noch einmal spannend durch die Verwandlung eines berechtigten Elfmeters in der 86. Minute durch Kramaric. Der BvB schaffte es aber die letzten Minuten über die Zeit zu bringen. Und so sackte Dortmund die 3 Punkte ein. So ging also ein doch spannendes Spiel glücklich für uns aus. Brych + Gespann hatten uns zu einem glücklichen aber auch verdienten Sieg angestupst, da die TSG über die gesamte Spielzeit dann doch zu harmlos reagierte. Der Schiedsrichterbogen dürfte für den FIFA Referee verheerend ausfallen, aufgrund der genannten Fehlentscheidungen und einer zusätzlichen Abseitsstellung die wohl in der 45. Minuten fälschlicherweise gegen Hoffenheim getätigt worden ist. Zudem hatte Papa im Strafraum das Trikot von Wagner wohl auch schon in der 1. Halbzeit unbemerkt einer Qualitätsprüfung unterzogen. Naja so einen sche*ß Tag erlebt wohl jeder Mal. Auch Schiedsrichter. Übrigens ab nächster Saison 2017/2018 wird es wohl zu solchen Fehlentscheidungen nicht mehr kommen. Ab dann wird der Videoschiedsrichter eingeführt und entscheidende Spielsituationen anhand eines Monitors nachgeprüft. Damit hebt sich der Profifußball noch mal eine Spur vom Amateurbereich ab. Die Entwicklung in diese Richtung, die allerdings zur Fairness im Sport beiträgt, darf gespannt abgewartet werden. Nachdem die Mannschaft gebührend gefeiert wurde. Stand der Gang zum Bus an. Kuriosum an der Stelle war noch, dass der Ausgang zur Nordseite teilweise gesperrt war und die Menschenmassen umgeleitet wurden. Stadionsprecher Nobby Dickel hatte dies zum Ende des Spiels schon angekündigt gehabt, da mal wieder verdächtige Gegenstände am Stadion gesichtet wurden. Drastische Zeiten in den wir leben!
Ohne große Zwischenfälle jedoch war Jeder am Bus gelandet und die Heimreise wurde angetreten. Bei ausgelassener Stimmung und dem ein oder anderen Humpen Dreckwasser (ich liebe das Zeug) klang der Abend dann auch aus.
In diesem Sinne,
euer Schiri!